Die Doula und das Wochenbett
Die Unterstützung im Wochenbett für Mütter ist von Land zu Land unterschiedlich und fehlt leider in den meisten Gesellschaften ganz.
Frauen bekommen viel Aufmerksamkeit und regelmäßige Check-Ups während der Schwangerschaft. Nach der Geburt ist der Fokus auf dem Baby und die Mutter ist auf sich alleine gestellt. Er scheint fast so als hätten wir die Frau vergessen, die gerade erst ein Kind geboren hat und durch enorme Veränderungen in ihrem Körper, Emotionen, Identität und Verantwortlichkeiten geht. Oft leben Familien weit und können nicht lange helfen und viele Länder haben keine gewährleistete Wochenbettbetreuung, was dazu führt, dass sich viele Mütter alleine, überfordert und erschöpft fühlen.
In traditionellen Kulturen kommt die Dorf- oder Familiengemeinschaft zusammen um sich um die Mutter zu kümmern, sodass diese sich um ihr Neugeborenes kümmern kann. Familie und Nachbarn kochen und putzen und gehen sicher, dass es der Mutter gut geht und sie sich ausruhen kann. Tipps zum Stillen und Beruhigen des Kindes werden weitergegeben.
Dana Rapahel beschreibt in ihrem Buch 'The tender gift: Breastfeeding' das historische Model der Doula:
Das Wort (Doula) kommt aus dem Griechischen und bedeutete "Sklave" zu Aristoteles Zeit. Später wurde damit die Frau beschrieben, die ins Haus geht und einer frisch entbundenen Mutter hilft, indem sie für sie kocht, mit den anderen Kindern hilft, das Baby hält und so weiter. Sie kann eine Nachbarin, eine Verwandte oder eine Freundin sein und erledigt ihre Aufgaben freiwillig und vorübergehend. (Seite 24)
Heutzutage sind die meisten Doulas ausgebildete Fachkräfte, die die Mutter und ihre Familie emotional, praktisch und informativ unterstützen und die Lücke des Mangels an Unterstützung füllen. Die Doula kommt und besucht die Familie zu Hause, nachdem das Baby geboren wurde, wobei der Schwerpunkt auf der Mutter und ihren Bedürfnissen und Wohlbefinden liegt. Ihre Fürsorge wird oft als "Mutter für die Mutter" beschrieben.
Sie fördert Ruhe und Zeit für die Mutter.
Sie ermutigt zum Bonding mit dem Neugeborenen.
Sie bietet einen sicheren Ort, an dem die Mutter gesehen und gehört werden kann.
Sie urteilt nicht und erlaubt der Mutter Fehler zu machen während diese ihre Rolle als Mutter findet. Dabei gibt sie der Mutter Zeit und Selbstvertrauen.
Sie bestärkt die Mutter in ihren Instinkten.
Sie gibt Informationen weiter und hilft beim Stillen und bei der Säuglingspflege.
Sie gibt der Mutter Zeit, sich auszuruhen oder zu duschen, während sie sich um das Baby kümmert.
Sie kocht für die Mutter und stellt sicher, dass diese nahrhafte und stärkende Mahlzeiten hat.
Sie hilft im Haushalt in der Küche oder mit der Wäsche.
Sie stellt Ressourcen und hilft dabei ein Netzwerk zur Unterstützung durch Familie, Freunde, Fachpersonen und Müttergruppen aufzubauen.
Sie stellt sicher, dass die Mutter gut versorgt ist und es ihr gut geht, so dass diese sich gut um ihr Neugeborenes kümmern und die beste Mutter sein kann.
Der Übergang zum Muttersein bringt viele schöne Momente aber auch viele Herausforderungen mit sich. DIe Doula ist hier, um die Mutter zu unterstützen und auszurüsten, die Herausforderungen zu minimieren und zu bewältigen, damit sie sich in ihrer Rolle als Mutter sicher fühlen und die vielen schönen Momente des Mutterseins genießen kann.
Ich bin davon überzeugt, dass Unterschützung im Wochenbett kein Luxus sondern eine Notwendigkeit ist. Jede frischgebackene Mutter braucht und verdient es, dass sich um sie gekümmert wird und sie versorgt wird, jedes mal wenn sie ein Kind gebärt oder in ihrer Familie aufnimmt.
Hast du Interesse an Unterstützung im Wochenbett? Ich biete persönliche Unterstützung in Sydney, Australien an und online, wenn du weiter weg oder in einem andern Land lebst.
