Was ist Postpartale Erschöpfung?

Müde, wenig Energie und nicht-sich-selbst so fühlen sich viele Mütter.

Ist das „einfach normal“ oder gibt es etwas, das frischgebackenen Müttern hilft, sich besser zu fühlen?

Postpartale Erschöpfung

Dr. Oscar Serrallach, ein australischer Arzt, hat das Syndrom entdeckt und den Begriff Postpartale Erschöpfung geprägt, nachdem er über Jahre viele Mütter behandelte, die sich sehr erschöpft und nicht mehr wie sie selbst fühlten, aber das Gefühl hatten, dass etwas mit ihnen nicht stimmte.

Postpartale Erschöpfung beinhaltet die körperliche und geistige Erschöpfung von Müttern im Wochenbett und darüber hinaus durch die natürlichen Prozesse von Schwangerschaft, Geburt und Stillen sowie den Stress und die soziale Isolation des modernen Mutter-seins.

Was sind sie Symptome von Postpartaler Erschöpfung?

Dr. Serrallach schreibt in seinem Buch „Postpartale Erschöpfung“, dass es sich um eine „Konstellation von Symptomen handelt, die alle Lebensbereiche einer Mutter nach der Geburt betreffen“. Das heißt nicht jede Mama hat die gleichen oder alle Symptome. Einige davon sind:

  • Extreme Müdigkeit,

  • Schlafstörungen (die nicht vom Baby verursacht werden),

  • Gefühl der Machtlosigkeit oder des Überwältigt-seins,

  • Verlust des Selbstvertrauens,

  • Schwaches Immunsystem und

  • Verschlechterung von Vorerkrankungen.

Was verursacht Postpartale Erschöpfung?

Natürlich beanspruchen Schwangerschaft, Geburt, Stillen und Mama-sein die körperlichen und auch emotionalen Ressourcen der Mutter.

Das Baby braucht Vitamine und Mineralstoffe um zu wachsen und wird das nehmen, was es braucht, auch wenn dies auf Kosten der Nährstoffe der Mutter geht.

Es ist also keine Überraschung, dass die meisten Mütter bereits mit einem Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Fettsäuren, Eisen und Vitamin B12 ins Wochenbett starten.

Ein weiterer völlig normaler physiologischer Vorgang sind die Veränderungen im Gehirn einer schwangeren und frischgebackenen Mama (mehr dazu hier). Das Gehirn der Mutter erhält „Upgrades“, um sich mehr auf das Baby zu konzentrieren. Ihr Gehirn und ihre Hormone (insbesondere Oxytocin) bereiten sie darauf vor, sich ganz ihrem Baby zu widmen.

Oft vergessen Mütter zu essen oder ruhen sich nicht viel aus, weil sie so beschäftigt sind, sich um ihr Baby zu kümmern, und niemand kümmert sich um sie.

Dieser Mangel an Unterstützung trägt nur zu der Erschöpfung und Überforderung bei, die mit einem neuen Baby natürlich einhergehen.

Dabei sollte das Wochenbett für die frischgebackene Mama eine Zeit sein, um sich auszuruhen und sich von den Anstrengungen der Schwangerschaft und Geburt zu erholen. Sie muss genährt werden, um für die kommenden Wochen, Monate und Jahre neue Kraft zu schöpfen.

Stattdessen werden Mütter im Wochenbett allein gelassen mit den Erwartungen und dem Druck der „Super-Mama“, die alles im Griff hat und mit Baby, Haushalt, Beziehungen und Karriere mit Leichtigkeit umgeht.

Der allgemeine Stress des modernen Lebens, Schlafentzug und Matresenz sind weitere mögliche Ursachen für postpartale Erschöpfung.

Was tun gegen Postpartale Erschöpfung?

Du kannst die natürlichen Belastungen durch Schwangerschaft, Geburt und das Stillen nicht vollständig vermeiden, aber es gibt Möglichkeiten, sicherzustellen, dass du dich gut erholen kannst und es nicht zur Postpartalen Erschöpfung kommt.

Vor und während der Schwangerschaft

  • Achte auf dich selbst durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel und Bewegung. Baue Stress ab und nimm dir Zeit zum Entspannen.

  • Kreiere einen Wochenbettplan. Ein Wochenbettplan hilft dir sicherzustellen, dass du die Zeit, den Raum und die Unterstützung hast, um dich gut zu erholen. (Check out the workbook “My Postpartum Oasis - defining and preparing the postpartum that you deserve” here.)

  • Bitte um Hilfe und „baue dein Dorf“. Du warst nie dazu bestimmt, das alleine zu tun. Organisiere deine Familie, Freunde, einen Essensdienst oder eine Doula nach der Geburt.

  • Lese das Buch von Dr. Oscar Serrallach „Postpartale Erschöpfung: Wenn der Körper nach der Geburt streikt.“ Das Buch bietet viele praktische Tipps und einen Recovery-Plan.

Wochenbett

Dr. Serrallach schreibt, dass deine Werte erschöpft werden, wenn es zu viele Stressoren gibt und nicht genug Zeit, um sich zu erholen.

Auch wenn Schwangerschaft und Geburt keine Krankheiten sind, sind sie doch wichtige Ereignisse im Leben, die der Mutter viele körperliche und emotionale Ressourcen abverlangen. Es ist entscheidend, das Wochenbett als eine Ruhephase zur Erholung einzuplanen.

Wie machst Du das?

Nun, das ist es, worüber ich so leidenschaftlich bin. Ich nenne es Wochenbettoase. Andere Kulturen nennen die ersten Wochen nach der Geburt „confindment” (wörtlich ins Deutsche übersetzt: Beschränkung) oder „golden month” (goldener Monat). In all dem geht es um eine Zeit, in der folgende Dinge Priorität haben:

  • Liegen.

  • Erholung.

  • Haut-an-Haut Bonding mit deinem Baby.

  • Gekochte, warme, nahrhafte Mahlzeiten.

  • Täglicher Oasis-Moment – ​​ein paar Minuten am Tag für dich selbst, um etwas zu tun, das dein Herz mit Frieden und Freude erfüllt.

  • Schlaf.

  • Unterstützung. Du kannst und sollst es nicht alleine machen.

  • leichte Rückbildungsübungen.

  • Vitamine und Mineralstoffe für das Wochenbett oder Stillen. (In Australien empfehle ich HQ Post Birth Vitality und Motherhood Glow. Ein hochwertiges Nährstoffpulver mit pflanzlichen Bio-Vitaminen, pflanzlichen Stoffen der traditionellen chinesischen Medizin und Superfoods zur Bereitstellung wichtiger Nährstoffe, zur Unterstützung der Regeneration und Heilung, der Milchversorgung, der Stimmungsregulierung, der Hormonregulierung und der Energie.)

Über die Wochenbettzeit hinaus

Dr. Serrallach schreibt, dass wenn sich eine Mutter von den anstrengenden Anforderungen von Schwangerschaft und Geburt nicht vollständig erholen darf, können die Nachwirkungen jahrelang anhalten.

Die postnatale Erschöpfung kann sieben Jahre andauern. Stillen, Schlafentzug und Mutter-sein fordert weiterhin viel von der Mutter.

Ich weiß, das klingt klischeehaft, aber sei geduldig und gnädig mit dir selbst.

  • Lasse deine Blutwerte (mit Hormonlevel) von deinem Hausarzt untersuchen, um einen spezifischen Mangel festzustellen.

  • Bitte weiterhin um Hilfe. Das Konzept der Supermum, die alles kann, ist ein modernes Konzept. Es geht nicht alleine, es braucht tatsächlich ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen.

  • Achte weiterhin auf dich selbst, indem du Schlaf priorisierst, nahrhaftes Essen isst und Sport treibst.

Quelle:

Dr. Oscar Serrallach “The Postnatal Depletion Cure: A complete guide to rebuilding your health and reclaiming your energy”

Damaris Lee

I am a Birth and Postpartum Doula who supports pregnant and new mums with education and practical support.

http://www.mumsoasis.com
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