Wie baue ich mein “Dorf” im 21. Jahrhundert?
Es gibt ein afrikanische Sprichwort das sagt: "Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen". Davon abgeleitet ist die Idee dass es auch ein Dorf braucht um eine Wöchnerin zu unterstützen. Ich höre oft, dass Schwangeren gesagt wird, sie sollen ihr Dorf bauen. Sie sollen sich also Unterstützung fürs Wochenbett organisieren. Aber wie sieht das in einem Jahrhundert aus, in dem wir nicht mehr in Dörfern und engen Gemeinschaften leben?
Die Bedeutung des Dorfes
Frauen haben schon immer Frauen im Wochenbett unterstützt. Nachdem ein Baby geboren wurde, kam die Dorfgemeinschaft zusammen, um sich um die neue Mutter zu kümmern, damit diese sich um ihr neugeborenes Kind kümmern konnte. Familie und Nachbarn haben gekocht und geputzt und dafür gesorgt, dass die Mutter ruht und es ihr gut geht. Kompetenzen wie Stillen und die Pflege des Neugeborenen wurden an die Mutter weitergegeben.
Es war auch üblich, dass eine Frau viele Wöchnerinnen unterstützt hatte, bevor sie ihr erstes Kind bekam. Diese Erfahrung gab ihr ein größeres Wissen, Komfort und Perspektive von denen sie in ihrer eigenen Wochenbett Erfahrung profitierte.
Das Dorf bot praktische Unterstützung für die Wöchnerin sowie Wissen und Erfahrung in Bezug auf Erholung, Stillen und Säuglingspflege sowie viel emotionale Unterstützung.
Dies sind wichtige Bereiche, die du von deinem Dorf abgedeckt haben möchtest.
Sei proaktive
Damals, als die Mehrheit in Dörfern lebte, kamen Familie und Frauen aus der Nachbarschaft zusammen, um eine Wöchnerin und ihre Familie zu unterstützen. Es war normal und Teil der Kultur.
Das ist ein großer Unterschied zu unserer heutigen Zeit.
Viele von uns wohnen in Großstädten, weit weg von unseren Familien und kennen unsere Nachbarn kaum.
Es ist nicht Teil unserer Kultur Wöchnerinnen und ihre Famile zu unterstützen.
Unser Dorf ist nicht mehr natürlich gegeben, was bedeutet, dass wir es proaktiv bauen müssen.
Sein mutig
Um Hilfe zu fragen und Hilfe zu erhalten kann als Zeichen von Schwäche oder Misserfolg in unserer Gesellschaft, die Stärke oft mit Eigenständigkeit definiert, erscheinen.
Vielleicht müssen wir unsere Denkweise übers Hilfe fragen ändern. Was ist, wenn das Bitten um Hilfe kein Zeichen von Schwäche ist, sondern ein Zeichen von Stärke, Mut und Selbstmitgefühl? Ich mag das Zitat von Brené Brown in ihrem Buch „Rising Strong“:
„Wenn du sich selbst dafür verurteilst, dass du Hilfe benötigst, dann verurteilst du diejenigen, denen du hilsft. Wenn du Wert darauf legst, Hilfe zu geben, legst du Wert darauf, Hilfe zu benötigen. Die Gefahr, dein Selbstwertgefühl an einen Helfer zu binden, ist eine Schande, wenn du selbst um Hilfe bitten musst. Hilfe anzubieten ist mutig und mitfühlend, genauso auch um Hilfe zu bitten. “
Praktische Unterstützung
Vereinfache wiederkehrende Aufgaben
Es ist ein guter Zeitpunkt, um wiederkehrende Aufgaben zu erledigen und Wege zu finden, sie zu vereinfachen.
Einige Ideen:
Einkaufen: Richte dir ein Online Account an und lass dir deine Lebensmittel nach Hause liefern
Kochen: Koche eine extra Portion und friere sie ein
Rechnungen bezahlen: Richte Daueraufträge ein
Bitte um Hilfe
Ich weiß, dass es schwierig ist, aber es ist wichtig, um Hilfe zu bitten. Die meisten Familienmitglieder und Freunde unterstützen dich bestimmt gerne. Sei direkt, wenn du nach Hilfe fragst, damit die Menschen in deiner Umgebung wissen, dass du Hilfe benötigst. Sei direkt, mit was du hilfe brauchst. Häufig möchten Freunde oder die Familie helfen, aber sie wissen nicht wie. Außerdem setzte einen Zeitrahmen, sodass deine Helfer wissen, wie lange du sie benötigst.
Einige Ideen:
Mahlzeiten: Bitte Freunde einen meal train zu organisieren oder bitte sie Essen mitzubringen, wenn sie zu Besuch kommen möchten.
Wäsche: Bitte jemanden für 1-2 Stunden zu kommen um deine Wäsche zu waschen und aufzuhängen.
Geschwisterkinder: Bitte Familienangehörige auf deine älteren Kinder aufzupassen oder sie zum Kindergarten/zur Schule zu bringen und abzuholen.
Fachkräfte
Recherchiere und frage nach Empfehlungen für Fachkräfte wie eine Wochenbett Doula, eine nanny oder Reinigungsdienste.
Wissen, Erfahrung und emotionale Unterstützung
Es ist vielleicht nicht das erste, was dir in den Sinn kommt, wenn du über dein „Wochenbett Dorf“ nachdenkst, aber es ist ein so wichtiger Teil. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich mit Menschen zu umgeben, die sich mit Wochenbett, Neugeborenen oder Stillen auskennen und Erfahrung haben.
Einige Ideen:
Kurse: Du kannst einen Kurs zur Vorbereitung auf das Wochenbett und das Stillen absolvieren, um zu erfahren, was dich erwartet - lokal oder online.
Bücher, Blogs & Podcasts: Es gibt viele Möglichkeiten, gute Informationen zu erhalten, Geschichten anderer zu lesen oder zu hören und von ihren Erfahrungen zu lernen.
Mother’s Group: Finde andere, die sich in der gleichen Phase wie du oder weiter voran sind, damit du mit ihnen sprechen und ihr voneinander lernen könnt. Du kannst an einer Müttergruppe, einem Fitness- oder Babymassagekurs nach der Geburt teilnehmen - vor Ort oder online.
Professionals: Du kannst eine Wochenbett Doula, eine Stillberaterin oder eine Confindment Lady beauftragen, die dich nach der Geburt deines Babys zu Hause unterstützt und deine Fragen beantwortet, dir einige Tipps gibt und dir sagen kann, was normal ist.
Family and Friends: Vielleicht deine Mutter, Schwester oder eine Freundin, die bereits Kinder hat oder Erfahrung in der Unterstützung nach der Geburt hat und die dich in deiner Intuition führt und ermutigt.
Alles in allem geht es nicht nur darum, die größtmöglichste Unterstützung zu erhalten, sondern auch um die Art der Unterstützung und die Person, die die Unterstützung gibt. Du möchtest dich mit Menschen umgeben, die du magst, denen du vertrauen kannst und die positiv und ermutigend sind.
Der Bau unseres Dorfes sieht anders aus als früher. Es braucht einige Zeit und Anstrengung, aber es ist genauso wichtig wie früher und stellt sicher, dass du die Unterstützung hast, die du brauchst, wenn dein Baby geboren ist.
Plane für deine Wochenbettunterstützung
Ein Wochenbettplan kann dir helfen, die Dinge im Vorhinein zu durchdenken und zu organisieren, sodass wenn dein Baby geboren ist, du dich um nichts mehr kümmern musst und dich ganz auf deine Erholung und dein Baby konzentrieren kannst.
Kontaktiere mich gerne, wenn du Hilfe bei der Planung haben möchstest.